Im Kunstunterricht beschäftigte sich die Klasse 8f einige Wochen mit den Werken des bekannten zeitgenössischen Künstlers Jonas Burgert. Es entstanden sehr individuelle, vielfältige Zeichnungen, Standbilder, innere Monologe und Collagen - sehenswert und viel zu schön um in einer Schublade zu verschwinden. Wir schickten Herrn Burgert Bilder unserer Werke und bekamen eine sehr nette Antwort seiner Assistentin: Wir dürfen ihn in Weißensee besuchen!
Hinter einem großen Eisentor eines eingeschossigen Gewerbehofes verbirgt sich das eindrucksvolle Atelier von Herrn Burgert. Seine Assistentin empfing uns herzlich und führte uns in die meterhohen Hallen. Ein Geruch von Ölfarbe lag in der Luft, ein riesiges Holzregal mit Masken und mystischen Gesichtern stand im Raum, ein Farbwagen bestückt mit den typischen leuchtenden Farbtönen des Künstlers stand bereit und da waren sie: Die großformatigen Gemälde hingen oder lehnten an den Wänden- teils unfertig und mitten in der Entstehung, verstörend und schön zugleich. Sie lösten Beklemmung aus und verströmten dennoch Kraft. Es machte sich ein Gefühl breit, das nichts mit dem Betrachten der Werke am Smartboard in der Schule zu tun hatte.
Herr Burgert nahm sich, obwohl mitten in der Vorbereitung einer internationalen Ausstellung in Seoul, viel Zeit für uns, war freundlich und bodenständig und beantwortete all unsere Fragen geduldig und zugewandt: Seit wann malen Sie? Machen Sie eigentlich vor jedem Bild eine Skizze? Misslingt Ihnen auch mal ein Bild? Was inspiriert Sie? Wie haben Sie Ihren künstlerischen Schwerpunkt gefunden?
Er sprach mit uns über den Sinn der Existenz, Aufbau und Zerstörung und den Alltag eines Künstlers.
Am Ende unseres Besuchs schenkte uns Herr Burgert drei wundervolle Bildbände seiner letzten Ausstellungen, die nun Teil unserer Kunstbibliothek sind und uns noch lange an dieses prägende Erlebnis erinnern werden.
Vielen Dank, Herr Burgert! Der Besuch bei Ihnen hat uns inspiriert!
(K. Rechenmacher)