EVANGELISCHES GYMNASIUM KLEINMACHNOW
staatlich anerkannte Ersatzschule / gebundene Ganztagsschule

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poster1xWer glaubt, dass Theater vergilbt und langweilig ist, konnte sich am 23. und 24.2. eines Besseren belehren lassen. Denn das, was der DS-Kurs des 12. Jahrgangs unter Leitung der Theaterpädagogin Sabine Mohr im Pavillon des Evangelischen Gymnasiums Kleinmachnow zur Aufführung gebracht hat, war urkomisch anzusehen und leidenschaftlich gespielt. Gezeigt wurde „Gretchen 89ff“ von Lutz Huebner, wobei der Titel Programm ist. In Goethes Stück „Faust- Der Tragödie erster Teil“ findet sich nämlich jene Gretchenszene, die  auch als Kästchenszene bekannt geworden ist.

 

Die Handlung ist schnell erzählt: Gretchen kommt aufgewühlt und sich ihrer Empfindungen nicht im Klaren nach Hause, nachdem ihr vorab Faust auf dem Heimweg begegnet ist. Dort stößt sie auf ein geheimnisvolles Kästchen, in dem eine Kette verborgen liegt. Sie probiert sie an, gefällt sich damit, packt sie jedoch schnell wieder zurück, als hätte sie etwas Ungehöriges getan. Nun, das klingt eigentlich ganz simpel und man mag denken, dass eine solche Szene leicht gespielt sei. Hier jedoch liegt, so konnte der Zuschauer des inszenierten Stückes erfahren, ein großer Irrtum!

Nach einem filmisch sehr gelungenen Einstieg, der den Zuschauer sofort in den Handlungsablauf mitnimmt, wurde man in sieben aufeinanderfolgenden Szenen in die verwirrende und hochemotionale Welt des Theaters entführt und konnte erleben, welchen erheblichen Einfluss alle am Theater Beteiligten, also Regiesseure, Dramaturgen und Schauspieler, auf die gespielte Szene haben: die hochengagierte Jungschauspielerin, die als Anfängerin alles geben will, doch davon leider zu viel -  der desillusionierte Regisseur, der am Theater an sich und am untalentierten Schauspieler im Besonderen leidet und dem man es eh nie recht machen kann - der Streicher, der den Szenentext bis zur Unkenntlichkeit reduziert und verändert, um sich nur nicht dem Vorwurf des abgestaubten Theatermachers unterziehen zu müssen - die in andere Spähren entschwundene, yogaverliebte Regisseurin, die nichts mehr will als die völlige Loslösung vom Originaltext - der filmbegeisterte, naiv-komische Schauspieler, der keine Texte liest– die verbitterte, erfolglose Schauspielerin, die in der Provinz feststeckt und sich sicher ist, dass sie die ewig verkannte, einzig wahre Schauspielerin unter ihres Gleichen ist - die Diva, die mit Vorliebe den Regiesseur tyrannisiert und dadurch ihre eigene Inkompetenz zu kompensieren versucht - und schließlich der selbstverliebte, das Leben in vollen Zügen genießende Anbaggererregisseur, für den das Theater immer wieder köstliches Frischfleisch unbeholfener Schauspelerinnen bereit hält.

 

All diesen Theaterfiguren wurde von den Schülern des Kurses auf amüsante und lebendige Weise Leben eingehaucht, und das absolut überzeugend!


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