IMG 3163Am 19. Juni 2017 haben wir, der Religionsleistungskurs des 11. Jahrgangs, uns auf den langen Weg zum Kloster St. Marienthal gemacht. Dieses liegt abgelegen in einem kleinen Dorf in Sachsen, mitten im Grünen, wodurch es eine entspannte und urlaubsähnliche Atmosphäre verströmt und einen stillen Ort der Ruhe und Erholung darstellt. Einerseits bietet das Gelände perfekte Bedingungen, um zu meditieren und zu Gott zu finden, andererseits ist es jedoch leider durch die vom Tourismus abhängige Finanzierung sehr touristisch geprägt und ermöglicht somit keine intime Auseinandersetzung mit Gott.

 

Am Abend durften wir an einem Gebet teilnehmen, das vollkommen anders war, als wir es uns vorgestellt hatten: während man im Dunkeln die lateinischen Gesänge der Schwestern hörte, konnte jeder für sich eine Verbindung zu Gott aufbauen und für alles Bedeutsame in seinem Leben beten. Wir nutzten diese Zeit außerdem dazu, uns in der Kirche umzusehen, die, wie uns schnell auffiel, sehr glamourös wirkte. Schockiert waren wir zunächst über die trotz des biblischen Verbots vorhandenen Gottesbilder, welche jedoch nach den Erklärungen einer Nonne noch aus der bereits im 19. Jahrhundert geschehenen Bestückung der Kirche stammen.

Nach einem leckeren Abendessen, anschließender Freizeit sowie der Übernachtung in der klostereigenen Unterkunft besuchten wir die um sieben Uhr morgens stattfindende Morgenmesse. Außerdem sprachen wir mit einer Nonne, die uns unsere Fragen zum Thema beantworten sollte. Im Laufe dieses Gesprächs kristallisierte sich die strenge und teilweise sehr konservative Einstellung jenes Klosters deutlich heraus, da sie berichtete, beispielsweise nur alle zwei Jahre für zwei Wochen ihre Familie und Freunde besuchen zu dürfen und während der Zeit im Kloster auf jeglichen Kontakt zur Außenwelt verzichten zu müssen. Diese für uns eher einschränkend wirkenden Auflagen betrachtete die Schwester als Befreiung, um sich besser auf Gott konzentrieren zu können. Wir erfuhren auch, dass man für den Antritt eines Lebens im Kloster zuerst ein Praktikum und eine Ausbildung absolvieren müsse, innerhalb derer der Kontakt zur Familie komplett gestrichen sei. Im Allgemeinen lernten wir viel über das Klosterleben und fanden Antworten auf unsere Fragen, zum Beispiel, welche Opfer man bringen müsse und was im Falle eines Austritts passieren würde.

 

Der Ausflug zum Kloster St. Marienthal war sehr interessant und hat uns alle beeindruckt. Zwar könnte sich kaum einer von uns vorstellen, nach solch strengen Regeln und in vollkommener Abgeschiedenheit zu leben, aber dennoch wurde uns die für manche Menschen sehr große Bedeutung dieses Lebens mit Gott vor Augen geführt. Insgesamt war die Klosterfahrt ein schönes und aufschlussreiches Erlebnis, durch welches uns ein Einblick in eine andere Lebensart und ein besonderes Leben mit Gott ermöglicht wurde.

 

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Der Religionsleistungskurs des 11. Jahrgangs